Schaumrollen – Ein Klassiker der österreichischen Mehlspeisenküche

Veröffentlicht am 12. Juli 2023

Was sind Schaumrollen?

Schaumrollen, insbesondere in Deutschland auch als Schillerlocken bezeichnet, sind ein tüten- oder rollenförmiges Gebäck aus Blätterteig, das gesüßt mit Schlagsahne oder Creme, ungesüßt mit Ragouts, Salaten oder Pürees gefüllt wird.

Wann der erste Bäcker die mit Schlagobers gefüllten Blätterteigrollen nach der Haartracht des Dichters Schillerlocken genannt hat, das ist leider nicht überliefert.  Vermutlich geht die Bezeichnung  auf ein von Anton Graff zwischen 1786 und 1791 geschaffenes Porträt von Friedrich Schiller zurück geht, das Schiller mit seiner ganzen Lockenpracht zeigt und schon früh als Kupferstich weit verbreitet war.

Das Portrait von Friedrich Schiller

Das Porträt zeigt Friedrich Schiller mit seiner blonden Lockenpracht in relativ lässiger Pose an einem Tisch sitzend. Dieses Porträt, das sich heute im Kügelgenhaus in Dresden befindet, wurde oft kopiert und fand auch große Verbreitung als Kupferstich, was die Entstehung der Namensgebung der Schillerlocke in der Öffentlichkeit zur Folge hatte.

Man weiß weder, ob ein Marbacher Bäcker aus dem Geburtsort von Schiller die erste Schillerlocke gebacken hat, noch ob es ein Konditor aus Weimarer oder Jena war, wo Schiller gelebt hat. Fest steht, die Korkenzieher-Locken, waren zu Schillers Zeiten, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hochmodern  und Schillerlocken – süß und salzig – gibt es bis heute fast in jeder Konditorei. Viel deutlicher als in Graffs Porträt zeigen sich die Locken Schillers in anderen Porträts, zum Beispiel in der Büste von Johann Heinrich Dannecker aus dem Jahr 1806.

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